Eröffnung der ersten „Toilette für alle“ in Sachsen
Am Freitag, dem 19. Dezember, um 11 Uhr wird am Johannisplatz die erste „Toilette für alle“ in Sachsen offiziell eröffnet.
Mit dem neuen WC-Standort steht Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen erstmals in Chemnitz und sachsenweit eine speziell ausgestattete öffentliche Toilette zur Verfügung.
Für Fragen stehen zur Verfügung:
- Bürgermeister Thomas Kütter
- Anja Lippmann, Vorsitzende des Inklusionsbeirats der Stadt Chemnitz
- Horst Wehner, Landesverbandspräsident Sozialverband VdK Sachsen e. V.
- Ralph Beckert, Landesgeschäftsführer Sozialverband VdK Sachsen e. V.
Der speziell ausgestattete WC-Container bietet neben einem barrierefreien WC eine Liege sowie einen Personenlifter und ist über den Euroschlüssel für Behindertentoiletten zugänglich, einem europaweit einheitlichen Schließsystem für behindertengerechte Anlagen.
Die Idee für die „Toilette für alle“ entstand im Vorfeld des Europäischen Kulturhauptstadtjahres 2025 in Zusammenarbeit zwischen dem Sozialverband VdK Sachsen e. V. und der Stadt Chemnitz. Die Bauarbeiten am Johannisplatz begannen im vergangenen Monat.
Der WC-Container wurde vom Sozialverband VdK Sachsen e. V. beschafft und über das Förderprogramm „Barrierefreies Bauen – Lieblingsplätze für alle“ des Freistaats Sachsen unterstützt. Die Baukosten für u. a. die Herstellung des Fundaments, die Erschließung und die barrierefreie Zuwegung belaufen sich auf rund 60.000 Euro und werden durch die Stadt Chemnitz finanziert.
Ausgeführt wurden die Arbeiten durch das Unternehmen Steinbach & Richter GbR aus Lichtenau. Die Bauüberwachung erfolgte durch das Grünflächenamt der Stadt Chemnitz. Der WC-Container wurde vom Unternehmen Menzl GmbH hergestellt. Im Januar wird der barrierefreie Zugang zum WC-Container um einen beleuchteten Handlauf ergänzt.
Hintergrund
Chemnitz verfügt über öffentliche und behindertengerechte Toiletten. Für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen sind die vorhanden Toilettenanlagen jedoch oft ungeeignet. In einer „Toilette für alle“ finden Menschen mit schweren Behinderungen, wie beispielsweise Querschnittslähmungen, Schädel-Hirn-Traumata, angeborenen schweren Behinderungen oder Multipler Sklerose alles, was sie für ihre persönliche Hygiene benötigen.
Die Stiftung „Leben pur“ setzt sich bundesweit für die Entstehung von „Toiletten für alle“ an öffentlichen Orten ein. Ohne geeignete Toilette können Menschen mit komplexer Behinderung nicht am öffentlichen Leben teilnehmen.
Weitere Informationen unter Externer Link:www.toiletten-fuer-alle.de