Kategorie Aktuelle Meldung Pflege

Sozialverband VdK Sachsen fordert Abstand von Kürzungsplänen bei Pflegegrad 1

Der Sozialverband VdK Sachsen fordert die Sächsische Staatsregierung auf, sich im Bund für den Erhalt des Pflegegrads 1 einzusetzen, da eine Kürzung rund 16 Prozent aller sächsischen Pflegebedürftigen betreffen würde.

„Der Gedanke der Streichung des Pfleggrades 1 ist eine Überlegung der sozialen Kälte“, sagt Horst Wehner, Landesverbandspräsident des Sozialverbands VdK Sachsen. „Der positive Effekt der Pflegereform mit dem Erhalt der Selbstständigkeit im Alter soll der Finanzkrise der Pflegeversicherung geopfert werden? Davon wäre allein in Sachsen jeder 6. Pflegebedürftige betroffen. Das ist beschämend und absolut unsolidarisch. Zunächst sollten erst die geliehenen Corona-Mehrkosten in Milliardenhöhe zurückgezahlt werden.“ 

Pflegegrad 1 heißt: Erhalt der Selbstständigkeit von 58.276 Menschen in Sachsen. 58.276 Pflegebedürftige haben laut Statistischem Landesamt Pflegegrad 1. (Stand: Ende 2023). Im Pflegegrad 1 gibt es kein Pflegegeld, dafür Zuschüsse für den Umbau der Wohnung für mehr Barrierefreiheit, den Entlastungsbetrag für die Nachbarschaftshilfe oder Gelder für einen Hausnotruf. Das erklärte Ziel des Pflegegrad 1 ist der Erhalt der Selbstständigkeit. Er soll es den Menschen ermöglichen, weiter in ihrer eigenen Wohnung leben zu können und eben nicht auf stationäre Pflege angewiesen zu sein. 

„Wer niedrigschwellig ansetzende Hilfen streicht, verkennt, dass diese maßgeblich dazu beitragen, den Verbleib in den eigenen vier Wänden sicherzustellen und damit dem Wunsch der Mehrheit der Pflegedürftigen zu entsprechen. Soziale Teilhabe beginnt hier.“, so Horst Wehner.