Horst Wehner als Vorsitzender gewählt
Am 7. Mai fand der 9. Ordentliche Landesverbandstag des Sozialverbandes VdK Sachsen e. V. im Dorint Kongresshotel Chemnitz statt. Pandemiebedingt war der Termin von September 2020 auf Mai 2021 verschoben worden.
Grußwort Verena Bentele
Der Landesverbandstag begann 10 Uhr mit dem Grußwort von VdK-Präsidentin Verena Bentele, die durch die Auflagen der Corona-Schutzverordnung als einziger Gast an der Veranstaltung teilnahm. Sie dankte allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute Arbeit und betonte, dass die Unterstützung des VdK in Sachsen unverzichtbar ist: „Die Pandemie hat uns ebenfalls noch deutlicher gezeigt, dass viele Menschen Unterstützung benötigen um zu ihrem Recht zu kommen.“. Sie zeigte auf, dass der VdK sich auch weiterhin für den Abbau von Barrieren, für mehr soziale Gerechtigkeit und gegen die wachsende Spaltung der Gesellschaft in Sachsen und ganz Deutschland einsetzen wird. „Ich bin voller Hoffnung, dass diese Erfolge den VdK Sachsen weiterwachsen lassen. Auf Bundes- und Landesebene wird es uns in Zukunft nicht an Themen fehlen, für die wir uns im Sinne unserer Mitglieder einsetzen werden“, so Bentele weiter. Nach dem Grußwort führte Tagungsleiterin Marina Lemke durch die Berichte der Landesverbandsgremien (Landesverbandsvorstand, Landesverbandsausschuss, Landesrevisions-kommission, Beschwerde- und Schlichtungskommission) sowie des Schatzmeisters und der Geschäftsführung. Danach erhielt der bisherige Vorstand durch die Delegierten die Entlastung für die vergangene Wahlperiode.
Geschäftsbericht des Landesverbandstags 2021
Neuwahl aller Gremien
Anschließend standen die Neuwahlen der Landesverbandsgremien an. In der Wahl zum neuen Landesverbandsvorsitzenden wurde Horst Wehner einstimmig von den 61 stimmberechtigten Delegierten für die kommenden vier Jahre wiedergewählt. Er wird unterstützt von den stellvertretenden Vorsitzenden Marina Lemke, Uwe Adamczyk und Jörg Gebert. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden Elke Blaubach, Dr. Jürgen Clauß, Ute Franke, Bernd Steg und Dieter Süßmuth gewählt. Als Revisoren wurden Joachim Philipp und Reimar Ernstberger von den Delegierten bestätigt. Für die Beschwerde- und Schlichtungskommission wurden Carina Habelt (Vorsitzende) und Jutta Brink gewählt. In den Landesverbandsausschuss unter dem Vorsitz von Knut-André Habelt wurden folgende Mitglieder berufen: Gert Rolle (Kreisverband Bautzen), Ursula Liske (Kreisverband Chemnitz), Reiner Marzin (Kreisverband Dresden), Gudrun Strehle (Kreisverband Görlitz), Carmen Döring (Kreisverband Leipzig), Katrin Schmidt (Kreisverband Landkreis Leipzig), Regina Vollbrecht (Kreisverband Mittelsachsen), Jürgen Weiße (Kreisverband Nord-sachsen), Mathias Klimmer (Kreisverband Sächsische Schweiz/Osterzgebirge), Friedhard Schürer (Kreisverband Vogtland) und Elfriede Rapp (Kreisverband Zwickau).
Horst Wehner betonte in seiner Antrittsrede, dass sich der VdK in den kommenden Jahren mit den drängenden sozialpolitischen und sozialrechtlichen Themen in Sachsen auseinandersetzen wird. Insbesondere die Lage der pflegenden Angehörigen, die sich durch die Coronapandemie nochmal verschärft hat, wird im Fokus stehen, aber auch die Weiterschreibung des Sächsischen Inklusionsgesetzes zur Durchsetzung von mehr gleichberechtigter Teilhabe.
Satzung und Sozialpolitik
Auf dem Landesverbandstag wurden weiterhin zahlreiche Satzungsänderung verabschiedet. Ziel der neuen Satzung ist es, eine Anpassung an aktuelle Erfordernisse zu erreichen, beispielsweise dass Einladungen zu Versammlungen auch auf digitalem Weg möglich sind. Die Delegierten stimmten weiterhin für Ergänzungen zum Werteverständnis und zum Zweck des Verbandes in der neuen Satzung.
Traditionell behandelte der Landesverbandstag auch das Sozialpolitische Grundverständnis und die Sozialpolitischen Anträge. Uwe Adamczyk stellte den Delegierten anhand der ausgeteilten Unterlagen die wichtigsten Anträge vor. Diese bilden die Richtung der sozialpolitischen Arbeit des Sozialverbandes VdK Sachsen für die kommenden vier Jahre. Schwerpunkte in diesem Bereich waren die Themenbereiche Alterssicherung, Pflege und Pflegeversicherung, Inklusion sowie Arbeitslosenversicherung und bürgerschaftliches Engagement. So fordert der Sozialverband VdK Sachsen unter anderem eine Umkehr in der aktuellen Rentenpolitik. Die Rentenversicherung muss sich wieder an dem Ziel orientieren, ein auskömmliches Einkommen im Alter und bei Erwerbsminderung zu sichern. Dafür sollen alle Erwerbstätigen in die Versicherungspflicht der gesetzlichen Rentenversicherung einbezogen werden. Wichtig ist dem VdK im Bereich der Pflegeversicherung vor allem mehr Anerkennung, Wertschätzung und Unterstützung von pflegenden Angehörigen. Als ersten Schritt fordert er daher die Einrichtung von Pflegestützpunkten in allen sächsischen Landkreisen. Für mehr Inklusion hat der Sozialverband VdK Sachsen die Fort-schreibung des „Sächsischen Inklusionsgesetzes“ in die Sozialpolitischen Forderungen mit aufgenommen. Ziel ist nicht nur die Umsetzung der Regelungen der UN-Behindertenrechts-konvention auf Landesebene, sondern auch die einheitliche Anwendung in den Kommunen des Freistaates Sachsen. Dabei setzt sich der VdK insbesondere für eine umfassende Barrierefreiheit und die Verankerung von hauptamtlichen Behindertenbeauftragten und ehrenamtlichen Behindertenbeiräten in den Landkreisen und kreisfreien Städten in Sachsen ein.
Nach fast fünfstündiger Sitzung endete der Landesverbandstag erfolgreich und Horst Wehner bedankte sich bei allen Teilnehmern für die konstruktive Mitarbeit.