Kategorie Klima & Mobilität

Gelungene Fachtagung für mehr Barrierefreiheit im ÖPNV

Am 4. Dezember fand im Konferenzsaal der Sächsischen Aufbaubank in Dresden eine Fachtagung unter dem Motto "Mehr Barrierefreiheit im ÖPNV/SPNV im Freistaat Sachsen" statt.

© Kay Reichelt

Eingeladen hatte der Inklusionsbeauftragte des Freistaats Sachsen, Michael Welsch. Unterstützt wurde die ausgebuchte Veranstaltung vom Sächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA), den Kolleginnen des Landesinklusionsbeauftragten und den beiden Partnerprojekten "ÖPNV/SPNV für alle" der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe (LAG SH) und "ÖPNV für alle" -Region Südwestsachsen- beim Sozialverband VdK Sachsen e.V.

Michael Welsch betonte: “Barrierefreie Mobilität ist kein wünschenswertes Beiwerk, sondern hat als Wesensmerkmal von Inklusion einen Menschenrechtsgehalt. Außerdem ist mangelnde Barrierefreiheit im Jahr 2024 ein Armutszeugnis für eine moderne Industrienation.”

Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen und Verbänden, Verkehrsbetrieben sowie aus der Kommunalverwaltung arbeiteten als Probleme bei der Umsetzung von Barrierefreiheit die oft fehlende oder zu späte Beteiligung von Betroffenen bei der Planung von Projekten, die fehlende Förderung von Zuwegungen zu Haltestellen in den Förderrichtlinien des Freistaates, nur bruchstückhafte Informationen zur Barrierefreiheit von Verkehrsinfrastruktur (fehlendes sachsenweites Haltestellenkataster) sowie die mangelhafte Vernetzung aller Partner in der Verkehrsinfrastrukturplanung heraus.

Anhand des Haltestellenleitfadens der Stadt Görlitz und des Konzeptes der Musterhaltestelle der Inklusionsbeauftragten im Landkreis Görlitz wurde aufgezeigt, wie Barrierefreiheit in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann.

Auch Michael Thriemer, Leiter des Projekts "ÖPNV für alle" beim Sozialverband VdK Sachsen, trug mit einem Impulsvortrag zur Veranstaltung bei. In seinem Vortrag ging er vor allem auf die Thematik der Sensibilisierung für die Belange von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, aber auch auf die zahlreichen Aufgabenstellungen der letzten Jahre ein. Beispielhaft seien hier die Einführung des Deutschlandtickets auch in analogen Varianten, die Fahrtmöglichkeiten mit dem Regionalexpress von Chemnitz nach Leipzig, der barrierefreie Zustieg zum IC 17 ab Chemnitz oder auch die durchgeführten Mobilitätstrainings und Fahrerschulungen genannt.

"Davon losgelöst ist vollkommen klar, dass es auch weiterhin großer Anstrengungen und Bemühungen bedarf, die Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr voranzubringen. Mein Aufruf lautet, kleine Erfolge zu würdigen und sich planvoll und mit Engagement den weiteren Aufgaben zu stellen, nicht den Mut zu verlieren", schildert Michael Thriemer.